Stuttgart
den 21.05.2016
Sehr geehrte Bundeskanzlerin Dr. Angela
Dorothea Merkel,
Oftmals ist es die Geschichte die Fragen zurückbringt, die gedeckt oder
verheimlicht waren, die überhaupt respektlos, ohne Heiligkeit und ohne ein
Zeichen geblieben sind. Gemeint ist die historische Zeit in der wir uns
befinden.
Es ist die Geschichte die Druck auf die Politik ausübt um darüber zu
sprechen, um Gedenkzeichen zu setzen, ein politisches und gerechtes Zeichen für
die unbeerdigten Toten der Völkermorde Kleinasiens und Mesopotamiens.
Vor drei Jahren (2.5.2013), haben wir in unserem Brief an alle deutschen
politischen Parteien, in einem Baden-Württembergischen aber auch nationalen
Rahmen, die Ausmaße des pontischen Dramas dargestellt. Vor allem die Forderung
nach Respekt um unsere Toten die eine systematische und organisierte
Völkermordgewalt von den Jungtürken und den Kemalisten erlebt haben. "Wir
haben die Gerste abgeschnitten" sagten die Kemalisten über die Armenier in
der Region Pontos. Und nun "schneiden wir den Weizen ab" sagten sie
über die Pontosgriechen und das taten sie mit großem Erfolg.
Unserem Schreiben folgten in Baden-Württemberg Treffen mit Repräsentanten
politischer Parteien.
Anlässlich der kommenden Tagung und Entschließung zur Anerkennung des
Völkermords Kleinasiens und Mesopotamiens im deutschen Bundestag, kommen wir
auf unseren formulierten Brief zurück. Die zugesandten Beilagen (Bücher) im neuen
Brief nehmen Bezug auf viele Seiten des pontischen Dramas aber auch auf die
reiche kulturelle Hinterlassenschaft des am meisten qualvollen Teil des
Griechentums, der Pontosgriechen.
Sie beinhalten ebenfalls eine Auflistung der Entschließungen der regionalen
und nationalen Institutionen die das Verbrechen an die Nachkommen von Diogenes,
des Heraklides, des Strabon, des Bessarion aus Trapezunt, der Maria Komnene
anerkannt haben.
Die Anerkennung des Genozids an die Pontosgriechen stellt
nicht nur einen respektvollen Ausdruck dar, es wendet nicht nur seine
Kontinuität gegenüber islamisierten Pontiern in der Region Pontos ab.
Es ist der Respekt vor der Geschichte und vor der Kultur eines namentlich
bekannten und nicht anonymen Teil des Griechentums, dessen individueller und
kollektiver Kulturname den Weg und die Bildung der europäischen Kultur und
europäischen Identität nicht nur beeinflusst sondern auch auf sie gewirkt hat.
Die Erwähnung an unseren Toten ist folglich der erwiesene Respekt an Europa
selbst basierend auf ihre Werte mit denen sie geschaffen wurde.
Und zwar in einer historischen Übergangsphase dieser Renaissance ist es
Bessarion aus Trapezunt der diese humanistische Werte zum Ausdruck gebracht
hat. Zur seiner Erinnerung, seiner Erscheinung und zu seiner Person sind viele
Orte in Europa wie historische Orte, Monumente des Weltkulturerbes, Kunstwerke
und europäische Geschichtsbibliotheken erhalten. ( Michalis Charalambidis: The Pontian
Question In The United Nations)
Die Jungtürken und die Kemalisten haben in der Region Pontos nicht nur die
Menschen ermordet, sie haben auch eine europäische und ökumenische Kultur
zerstört.
Anhand dieser Dimensionen wird die Haltung und die Entschließung des
deutschen Bundestages beurteilt und gemessen.
Von Seiten der zwölf Pontischen Vereinen aus Baden Württemberg